//Wieder falsch?//, fragte sie sich in Gedanken, nachdem er seine Hand weggezogen hatte. Dass er sie aber plötzlich duzte, fiel ihr nicht wirklich auf. "Es ist jetzt zu spät, um darüber nachzudenken. Ich will euch helfen und nicht wie Ballast oder Mittel zum Zweck herumlaufen. Gestern Abend nach eurem Streit und heute morgen war alles anders. Und ein falsches Wort und ihr seid wieder geladen...ihr vergesst euch selbst dabei...", sagte sie leise und senkte den Blick. Erneut roch sie Dylans Geruch und seufzte leise. Vor allem er war so viel anders, wenn er sich nicht so unter Druck setzte. Das hatte sie gestern bemerkt. "Ich würde dir gerne helfen..." Sie blieb beim Duzen, was ihr erst jetzt auffiel. "Melvyn? Was dagegen, wenn ich dich Duze?", fragte sie und lächelte leicht.
Melvyn fing an zu lachen, sah sie dabei entschuldigend an. "tut mir leid" sagte er und lachte weiter. "Du kennst uns gerdae mal knapp zwei TAge und hast uns durchschaut und klar können wir beim Du bleiben" erklärte er dann auf ihren fragenden Blick. Langsam beruhigte er sich wieder. "Tun sie mir einen Gefallen?" wollte er wissen und überlegte wie er das nun sagen sollte ohne das sie es falsch verstehn würde. Während er sie ansah, lief er langsam los "passen sie auf meinen Bruder auf? Den sie tun ihm gut, so wie gestern Abend oder heute Morgen hab ich ihn schon ewig nicht mehr erlebt." bat er sie dann frei raus. Auch das sie sich Duzten machte es leichter mit ihr so ungezwungen zu reden.
Sie sah ihn an und grinste zufrieden. "Naja, es war nicht so schwer...zumindest habe ich es so empfunden, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob es wirklich so ist..." Dann nickte sie lächelnd, als er sagte, dass sie beim Du bleibe könnten. Sie ging ihm nach und sah ihn fragend an. "Was für einen Gefallen?" Und da legte er schon los. Sie sah ihn verwirrt an und blieb kurz stehen. "Ähm...klar, kann ich...aber ich glaube nicht, dass er das so gut finden wird...", murmelte sie und senkte ihren Blick zum Boden. //Das heute Nacht war wahrscheinlich einfach, weil es eine Ausnahmesituation war...//, dachte sie sich und lief dann langsam wieder los.
Er blieb stehn, kniete sich hin und spannte ein Seil, das zuvor lose rumgelegen hatte. "Unter seiner harten Schale ist ein sanfter Kerl, glauben sie mir" entgegnete er und stand wieder auf, um weiter zu gehn. Es waren nur Stolperfallen und Glöckchen, doch würde das genügen, um sie rechtzeitig zu warnen. Zwar ging er nicht davon aus, das sie hier so schnell einer finden würde, doch sicher ist sicher. "Wissen sie, er war nicht immer so, früher...früher war er anders" erzählte er und drehte sich zu ihr. Sollte er ihr mehr erzählen, überlegte er. Ihr konnte man vertrauen, auch dessen war er sich sicher. Aber wäre es gut, wenn sie alles wüsste? So sah er sie einfach weiter an...
Amelie sah ihm zu und hörte, was er sagte. "Meinst du? Sicher, er war gestern Abend in seinem Zimmer und heute morgen ganz anders...irgendwie...habe ich das Bedürfnis ihm zu helfen, auch wenn ich ihn gestern echt hätte umbringen können und er eine Ohrfeige zu spüren bekommen hat...", erzählte sie ihm nachdenklich. Ab und zu half Amelie Melvyn die 'Fallen' aufzubauen. "Ich habe es mir schon gedacht...ich habe es gestern gesehen, als er mir von euch erzählt hat..." Den Blick hatte sie immer noch im Gedächtnis und sie würde ihn so schnell nicht vergessen. Sie bemerkte, dass er grübelte. "Sag es mir nicht. Er wird es selbst tun, wenn er denkt, dass es richtig ist...und hör auf mich zu siezen! So alt bin ich nicht!", sagte sie lächelnd.
"Was? ohh...äh ich meine, das wollte ich damit nicht.." jetzt war er völlig verlegen. ER war erleichtert, das sie nicht weiter nachfragte, sondern zu wissen schien, das da was war. Er lächelte "Aber das kann lange dauern, er öffnet sich nur schwer jemandem" meinte er und wusste das es nicht leicht werden würde. Dylan war einfach zu sehr gestresst und dadurch launisch. Doch merkte er das er Amilie mochte, auch wenn die beiden sich mehr anschnauzten. "Das war die letzte, lassen sie öhh ich meine, lass uns wieder rein gehn" sagte er als er von der letzten Falle auf gestanden war. Zufrieden liess er noch einmal den Blick wandern und wandte sich dann mit Amilie zusammen wieder richtung Hütte. Irgendwie war er plötzlch total müde und bereute, das er die Nacht so wenig geschlafen hatte. Doch sollte er sich etwa hinlegen? Konnte er es sich erlauben? Das würde er entscheiden, wenn sie wieder drinnen wären. An der Hütte angekommen hielt er ihr die Tür auf...
Sie lächelte. "Schon okay..." Sie steckte ihre Hände in ihre Jackentaschen und sah ihn an. "Ich weiß. Und ich kann nicht dafür garantieren, dass ich ihm nicht irgendwann in eine bestimmte Stelle trete...aber ich passe auf. Das verspreche ich dir...auch wenn ich momentan glaube, dass das eher umgekehrt geschehen wird, denn sonderlich viel ausrichten kann ich nicht..." Amelie ging langsam mit ihm zurück. Sie sah auf ihre Uhr. "Meinst du, er wird noch lange brauchen?"
Melvyn zuckte mit den Schultern "Ich weiss nicht, denke so vier Uhr wird er wieder hier sein" Dann schloss er hinter ihnen die Tür. Er lief geradewegs in den Wohnbereich und sezte sich auf die Coutsh. "Du solltest noch etwas schlafen, wer weis was die nächsten Tage passiert!" meinte er dann und seuftze leise. Später würde er wieder was kochen und dann liegt es bei Dylan was getan werden musste.
//Vier Uhr erst?//, dachte sie, ließ sich aber nichts anmerken. Sie ging ihm nach und blieb in der Tür stehen. "Meinst du? Ich weiß nicht, ob ich schlafen kann...", sagte sie und sah ihn an. "Du siehst aber nicht gerade fit aus und solltest schlafen..." Melvyn kam ihr fast schon wie ein kleiner Bruder vor, dem sie andauernd helfen wollte. "Aber ich werde auch versuchen zu schlafen...weck mich, wenn etwas ist, okay?", fragte sie und lächelte noch einmal, ehe sie sich umdrehte und wieder in das Schlafzimmer ging.
"gut ich weck dich später!" erwiederte er schnell bevor sie auch schon entschwunden war. Als er alleine war seuftze er wieder und legte sich dann hin. Sein Blick war auf die Decke gerichtet und auch seine Gedanken kreisten. Ob Dylan schon die Tickets hatte? Wie sollte es weiter gehn, dies und vieles mehr ging ihm durch den KOpf. Dann schlief er ein, er konnte ja nicht ahnen, das sie nicht lange Ruhe haben würde. Dylan derweil, stecke in Schwierigkeiten, was Melvyn und AMilie ja nicht ahnen konnten. So kam dann wieder alles anders als gedacht...
Amelie legte sich ins Bett und mummelte sich in die Decke. Ihre Gedanken hingen bei dem Gespräch mit Melvyn und bei Dylan. Sie machte sich Sorgen, weil er alleine unterwegs war. Irgendwann fielen ihr die Augen zu und sie lag eine halbe Stunde friedlich im Bett bis sie wieder begann zu träumen. //Dylan?//, rief sie im Traum immer wieder und suchte ihn. Wieder wurde sie im Schlaf unruhig. //Dylan?//
"shhh, ich bin hier" murmelte er "dir wird nichts passieren" er hob die Hand, doch konnte er sie nicht berühren. Warum war sie so weit weg? Etwas stimmte hier nicht, da wurde er ruckartig wach. Man hatte ihm kaltes Wasser ins Gesicht geschüttet...
Melvyn schreckte hoch, verfing sie in der Wolldecke und fiel dann von der Coutsh. "scheisse" brummte er und raffte sich wieder auf. Was war das für ein Gefühl? Dann hörte er draussen eines der Glöckchen, die zwar leise waren, aber klingelten. "Mist.." fluchte er los und sprang auf. Er stürmte in die Küche und wühlte in der Schublade nach einem Messer, welches er sich seitlich an die Hose klemmte. Danach ging er ins Schlafzimmer, um Amilie zu wecken. Leise trat er ans Bett, legte ihr sachte die HAnd auf ihre Schulter. SIe schien unruhig zu schlafen, den sie murmelte im schlaf. "Amilie... wach auf.." er rüttelte sie sacht...
"Wo bist du, Dylan?", murmelte sie vor sich hin, was ihr in ihrem Kopf fast schon wie ein Schreien vor kam. Kurz sah sie ihn doch da war er schon wieder weg. Als Melvyn sie dann wach rüttelte, schreckte sie auf. "Dylan!", sagte sie laut und stieß fast mit Melvyn zusammen. Sie starrte ihn an. "Was ist?", fragte sie aufgewühlt und dachte über die Begegnung in ihrem Traum nach. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit. //Was war das?//
"ähm... nein" erwiederte er und sah sie an. "alles okay?" wollte er dann wissen und drückte ihr das Messer in die Hand. "wir müssen verschwinden, zieh deine Jacke an" sagte er etwas schrof und verschwand ins andere Schlafzimmer. Dort holte er aus der Komode eine Waffe, diese steckte er hinten in die Hose. Dann schnappte er sich seine Jacke und stand bereit vor der Tür zu ihrem Zimmer. "können wir?"
Dylan funkelte ihn an "was willst du?" wollte er wissen. "das was alle wollen und du hast es, also wo ist es?" entgegnete Falach und grinste gehässig. "Deinen Bruder hab ich schon erledigt" behauptete er und sah Dylan gespannt an. DIeser musste sich arg zusammen reissen "Du lügst" erwiederte er und betete innerlich, das es so war. Wie konnte er nur so blöd gewesen sein und in seine Falle tappen, ging es ihm durch den Kopf.
Sie schüttelte leicht den Kopf. "Nein, irgendwas stimmt nicht..." Dann hatte sie ein Messer in der Hand. //Das verheißt nichts Gutes...// Sie sprang auf und zog ihre Jacke über. "Ja..." Sie schnappte die Schatulle in die sie ein anderes Amulett getan hatte, dass sie in einem Schränkchen gefunden hatte. Es war nicht viel Wert, aber das würde nur ein guter Kenner merken. Sie ging auf Melvyn zu. "Ich habe keine Ahnung von so etwas...", erklärte sie, ging ihm dann aber nach. //Was ist mit Dylan? Irgendwas stimmt da doch nicht oder?// Nun würde sie sich auf etwas anderes konzentrieren müssen, aber ihre Sorge konnte sie trotzdem nicht ganz verdrängen. "Weißt du, was los ist?"