"Ja...alles okay...", sagte sie und merkte erst im zweiten Moment, dass Melvyn mit ihr geredet hatte. Sie sah auf und lief direkt auf ihn zu. "Du bist wach! Geht es dir gut?", stellte sie ihm direkt Fragen und nahm keine Rücksicht auf Dylan, der noch schlief, weshalb sie normal sprach und nicht leise oder flüsterte.
Sie setzte sich neben ihn. "Er hat mich im Wald gerettet. Einer hatte mich verfolgt und plötzlich war er da. Er hat dich hinterher geholt und hierher getragen..."
Amelie fühlte noch einmal seine Temperatur, die wieder normal zu sein schien. "Du siehst müde aus und solltest dich vielleicht noch mal hinlegen..."

"Gut, wenn dir was zu sehr weh tut, sag Bescheid...", sagte sie lächelnd und deckte ihn dann leicht zu, als er wieder lag. Was er dann sagte, ließ sie innehalten, aber dann lachte sie. "Und eine Schwester muss sich wohl immer Sorgen um den kleinen Bruder machen...", flüsterte sie ihm noch zu, ehe sie ihn richtig zugedeckt hatte.
Erst als Dylan sie ansprach, sah sie auf und merkte, dass er wach war. "Er war kurz wach. Ihm geht es gut!", versicherte sie ihm und sah ihn an. "Melvyn war noch sehr müde..."
Sie strich noch einmal mit ihrer Hand über Melvyns Hand und stand dann auf, um die Decke vom Boden aufzuheben und sie wieder zusammen zu falten.

"Sie haben es erfasst...", sagte sie nüchtern und legte die Decke wieder auf die Couch und setzte sich dann daneben und fixierte seinen Blick. //Männer...macht sich anscheinend auch noch lustig. Das Grinsen sagt alles!// Wieder tat sie ihm wahrscheinlich Unrecht, aber das war ihr nun auch egal.
Dann nickte sie jedoch leicht. "Essen klingt gut...", sagte sie leise und versuchte seinen Blick zu deuten, was ihr aber nicht gelang. Als sie merkte, dass sie ihn viel zu lange schon ansah, sah sie wieder zu Melvyn. //Wieso tu ich das schon wieder?//

Sie sah ihm nach, als er aufgestanden war und wartete geduldig auf der Couch. //Hilfe, was war das...//, dachte sie und da kam er auch schon zurück. "Hauptsache etwas essen. Ich bin nicht sonderlich wählerisch...", entgegnete sie und nahm die Tasse entgegen.
"Ja...", sagte sie leise und sie kam sich etwas unter Strom vor, als er neben ihr saß.
Ihr Blick lag wieder auf Melvyn, weil sie Dylan nicht ansehen wollte. //Ich hoffe Melvyn wird schnell wieder gesund...//, dachte sie und versuchte sich von dem Mann neben sich abzulenken.

Sie sah überrascht auf. "Sie sind doch gar nicht..." Aber sie verstummte und sah in ihre Tasse hinein, bevor sie etwas trank. Amelie verstand weder ihn, noch sich selbst. Langsam stand sie auf und ging auf den Tisch zu. "Tut mir Leid, ich bin etwas durch den Wind...", murmelte sie und hoffte, dass er das auf die Ereignisse der letzten Tage schob. Sie setzte sich ihm gegenüber, wie sie es oft und gerne tat. Dann wartete sie bis er sich etwas zu essen genommen hatte...

Amelie wollte gerade anfangen zu essen, als Melvyn aufstöhnte. Sie zuckte zusammen und sah zu ihm rüber bis er den letzten Satz gesagt hatte. //Was...der spinnt doch...turteln?// Geschockt sah sie ihn an und hielt krampfhaft ihre Zähne aufeinander gepresst, damit ihre Kinnlade nicht runterfiel.
Schnell versuchte sie ihren Gesichtsausdruck wieder zu normalisieren und nahm den Teller vor ihr in die Hand, um ihn zu ihm rüber zu bringen.
"Dafür, dass du so angeschlagen bist, bist du schon wieder ganz schön frech!", sagte sie und funkelte ihn erst etwas an, bevor sie etwas lächelte. "Bis auf, dass dein Kopf anscheinend einen Schlag abbekommen hat, geht's dir gut?", fragte sie und stellte ihm den Teller auf das Tischchen neben dem Bett.

Amelie zog eine Augenbraue hoch und verpasste ihm einen kleinen Schlag auf den Hinterkopf. "Dann hast du es spätestens jetzt!", sagte sie grinsend. "Und ich glaube, dein Bruder und ich haben momentan andere Sachen im Kopf, als zu turteln. Bis vorhin z.B. noch, wie wir dich wieder munter kriegen, was wir ja anscheinend geschafft haben!"
Amelie wollte gerade zurück zum Tisch gehen, als er das Gesicht verzog und das Essen niedermachte. "Äh...sei doch froh, dass du was zu essen hast, du kleiner Gourmet...", sagte sie und sah dann zu Dylan, dessen Reaktion sie nicht wirklich verstand.

"Du hast es nicht anders verdient!", sagte sie grinsend und sah dann wieder von einem zum anderen. "Schon okay, Kleiner...", meinte sie dann und wuschelte ihm einmal mit der Hand durch die Haare.
Als Dylan dann kam und auch noch meinte, dass er kein guter Koch sei, grinste sie nur kurz. "Also sollte ich es nicht wagen, das Zeug zu probieren?", fragte sie und als beide dann los kicherten, verdrehte sie nur die Augen. "Männer...", murmelte sie und ging zu dem Korb, den sie gepackt hatte und holte eine Packung Kekse heraus, um das Knurren in ihrem Magen auszuschalten.