Amelie erwiderte Dylans Kuss. "Machen wir, keine Sorge. Bis später, mein Schatz!", flüsterte sie zurück und küsste ihn noch einmal auf die Wange, bevor sie ihn gehen ließ.
Dass Dante Prue noch einmal ansah und den Kopf schüttelte, bekam sie gar nicht mit. Dann sprach ihr Vater wieder mit ihr und meinte er würde zurück kommen. "Pass auf dich auf...Cole ist unberechenbar und hinter mir her...also auch vor allem hinter dir..." Ihr Blick fiel noch einmal auf seine Wunde, bevor sie sich vorbeugte und ihrem Vater ihrerseits einen Kuss auf die Wange gab. Dieser sah dann einmal kurz zu Kashima, der anschließend auch aus dem Wohnzimmer verschwand. Fragend sah sie ihm nach und dann wieder ihren Vater an.
Cait ließ sich sofort mitziehen und ging mit Haru die Treppe herauf, wo dieser sie fragte, ob sie das schaffen würde. "Ich schaff das schon. Ich habe dich bei mir und ich will euch helfen, Haru. Du weißt gar nicht, wie schlimm so manche Geburt sein kann, da werde ich das schon irgendwie hin bekommen - hoffentlich!" Sie lächelte ihn kurz an und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Also, was genau müssen wir machen?"
Im Wohnzimmer fragte Andrej dann, ob sie los könnten und Melvyn sprach noch einmal kurz mit Moira. Sie lächelte ihn etwas an. "Ich dich auch...bis später..." Kurz sah sie ihm nach. Auch nach Amelie fragte Andrej nun und sie nickte. "Bin schon da. Brauchst du Hilfe oder geht das so?"
Bald waren dann alle außer Prue, Moira, mit Isi im Arm, da sie Melvyn diese noch abgenommen hatte, und Michael aus dem Wohnzimmer verschwunden.

Als Kashima mit Sammy auf dem Arm zurück kam, beruhigte Prue sich wieder ein wenig. Sie wollte nicht, dass er auch noch ging. Dann schlug er vor, sie sollten schon mal Suppe oder etwas ähnliches machen, woraufhin Moira und Prue nickten. Michael stand währenddessen auf und ging zur Tür, wo er sich noch einmal verabschiedete. Prue sah ein wenig traurig aus und kämpfte immer noch mit sich. Am liebsten wäre sie ihm direkt nachgerannt und hätte ihm geholfen, aber das würde er so oder so nicht zulassen. Erst als Kashima sie fragte, ob sie loslegen sollten, richtete Prue ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Auch Moira nickte und sah kurz zu Prue. "Nimmst du Isi? Ich kann gerade nicht einschätzen, wie wackelig meine Beine sind..." Prue nahm die Kleine sofort entgegen und lächelte sie ein wenig an. Schon als Melvyn mit Moira und Isi als stolzer Papi in Kashimas Zimmer vor vier Tagen gekommen war, hatte sie die Kleine unheimlich gemocht. Moira stand auf und war erstaunlicher Weise noch sehr sicher auf ihren Beinen. So gingen die drei rüber in die Küche und Prue versuchte sich nicht zu sehr anmerken zu lassen, dass sie sich Vorwürfe machte.

"Okay, machen wir so..." Sie waren oben in seinem Arbeitszimmer angekommen und Cait suchte sofort die Tragetaschen heraus. Als sie diese auf seinen Schreibtisch stellte, hielt sie kurz inne. "Das kann gleich wirklich hart werden oder? Ich hoffe, ich mache nichts falsch...", äußerte sie dann ihre Bedenken. Zwar war sie relativ ruhig, da sie Ausnahmesituationen oder auch Situationen, die sie vorher nicht unbedingt einschätzen konnte, in ihrem Beruf häufig hatte, aber das hier war dann doch etwas anderes.

Amelie schnappte Melvyns Blick auf uns seufzte leise. Auch sie war nicht gerade ruhig, aber dennoch legte sie Andrej eine Hand auf die Schulter. "Ich weiß, dass es schwer ist, ruhig zu bleiben, Andrej. Aber Unruhe bringt uns jetzt nichts. Das veranlasst uns nur dazu, Fehler zu machen...", meinte sie, als aber auch schon das Anwesen in Sicht kam und es ihr die Sprache verschlug. "Oh shit...", kam es leise von ihr und auch sie machte sich bereit, sofort zu handeln.

Prue mit Isi und Moira folgten Kashima. Moira setzte sich auf einen Stuhl und Prue gab ihr Isi zurück. Anschließend ging sie zu Kashima rüber, der Sammy in den Laufstall gesetzt hatte, und half ihm, auch wenn sie nicht wirklich wusste, was sie tun sollte. "Cole ist unberechenbar...", murmelte sie dann als Antwort und senkte wieder den Blick. Es gefiel ihr nicht, dass nun alle möglichen Leute für ihre damalige Dummheit und ihre anschließende Flucht vor Cole büßen mussten. Sie war es, die er wollte, und er verletzte die anderen, um an sie irgendwie heran zu kommen. Am liebsten würde sie sich selbst stellen, aber da würden sie die anderen dran hindern.
Moira beruhigte Isi etwas, denn diese hatte im Wohnzimmer schon etwas gequengelt und war nun noch lauter geworden.

"Dein Wort in Gottes Gehörgang. Ich gebe zumindest mein Bestes!", versicherte sie ihm und erwiderte sein kleines Lächeln etwas. "Ich hoffe es...also wenn wir das ganze Zeug hier eingepackt haben, bringen wir es runter zu den Zimmern und richten sie her? Und was dann?"

Als Melvyn den Wagen angehalten hatte, sprang Andrej schon aus dem Auto und Amelie sah etwas geschockt hoch, da sie an ihrem Anschnaller herum nestelte. "Oh nein...", kam es von ihr und als sie sich endlich los gemacht hatte, meinte Melvyn schon, sie sollte sich bereit halten. "Ich biete euch Rückendeckung und Schutz!", erwiderte sie und ging ihm nach.

Prue sah zu Kashima auf, aber selbst das, was er sagte, machte ihr kein besseres Gewissen. "Er handelt nur wegen mir so, Kashima. Das weißt du genauso gut, wie ich. Und die anderen sind jetzt da draußen und lassen sich verletzen oder wozu auch immer er fähig ist, und das einzig und allein wegen mir!", antwortete sie leise und wandte dann ihr Gesicht schnell dem Schrank zu, aus dem sie einen Topf holen sollte, weil ihr sonst gleich wieder die Tränen in die Augen steigen würden. Den Topf stellte sie schon einmal auf die Herdplatte.
Moira hatte Isi gerade beruhigt, da sprach Kashima sie an. "Das wird schon gehen. Mehr, als ich vorhin gedacht hätte und ich kann mich zumindest um die schlimmsten Fälle kümmern, sollte es so weit kommen.Man merkt einfach, dass die letzten Tage viel los war und die ganze Hormonumstellung ist auch so eine Sache...ihr müsst mir helfen, wenn es irgendwann nicht mehr reichen sollte!", meinte sie vor allem zu Kashima, auch wenn sie sich sicher war, dass Prue auch helfen würde.

"Okay, das kriege ich auf jeden Fall hin!", meinte sie und ließ sich nur zu gerne in den Arm nehmen. "Ja, wir sollten uns etwas beeilen. Wir wissen nicht, was kommt..." Dann küsste er sie aber zaghaft und sie musste ihn empört anschauen. "Beeilen hin oder her, einen vernünftigen Kuss möchte ich doch haben!", meinte sie lächelnd, zog ihn zu sich und küsste ihn noch einmal leidenschaftlich und liebevoll. Als sie sich dann von ihm löste, sah sie zum Schreibtisch. "Runter?"

Amelie verdrehte die Augen. //Männer...ich sollte mich beeilen!// Sofort rannte sie den beiden nach und vernahm auf das Krachen. //Oh nein...// Amelie sah Melvyn in der Tür verschwinden und ein komisches Gefühl überkam sie. Als auch sie in der Tür stand, erstarrte sie. //Oh mein Gott, wie soll ich denn hier irgendwie anfangen?// Kurz sah sie zu Melvyn, musste dann aber auch schon den ersten Angreifer abwehren und schleuderte ihn mit einem heftigen Bann gegen die andere Wand. //Ich kann sie nur schützen, wenn sie beieinander stehen...nicht alle an verschiedenen Positionen...//

Cait schmunzelte. "Kein Problem, mein Super-Arzt!", neckte sie ihn und lächelte ihn an, bevor sie mit ihm und den Taschen runter ging. Zwei Zimmer hatten sie bald fertig, doch da klingelte es plötzlich an der Tür. "Geht es etwa schon los?", fragte sie Haru. "Wir sollten vielleicht schon mal runter gehen, wenn da schon wer verletzt ist oder meinst du nicht?"

Prue konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken, aber Kashima zur Liebe, nickte sie artig. Dieser Gedanke würde sie nie loslassen, dafür wusste sie mittlerweile nur zu gut, wie Cole drauf war. Selbst wenn das alles schon anderweitig geplant gewesen war, so war sie eventuell ein Auslöser, weshalb es jetzt schon passierte. Cole hatte mit Sicherheit seine Finger im Spiel.
Dann klingelte es plötzlich an der Tür und auch Moira und Prue sahen auf. "Bleib hier, ich gehe ihm nach!", meinte Prue sofort zu Moira, denn man wusste nie, was da kam. Vielleicht mussten sie kämpfen und dann sollte Moira lieber bei den Kindern sein. Bevor Moira noch etwas sagen konnte, war Prue auch schon verschwunden.

Amelie hatte sich nur verteidigen wollen, aber Melvyns Fluch nach zu urteilen, war das auch nicht gut gewesen. Doch plötzlich durchfluteten ihren Kopf lauter Gesichter. Kurz blieb sie wie erstarrt stehen, fasste sich aber schnell wieder. //Sehr gut...// Amelie schloss die Augen und hob die Hände. "Melvyn, ich brauche Rückendeckung!", rief sie ihm noch zu und konzentrierte sich dann auf einen Bann, der ein wenig Zeit beanspruchen würde. Leise murmelte sie etwas auf Gälisch vor sich hin und sagte irgendwann laut "So sei es!". Sofort wurde ein Großteil der Menge gelähmt und bewegte sich nur noch langsam.

Haru hatte schneller gehandelt, als sie gucken konnte, und so nahm sie einfach schnell die andere Tasche und lief ihm nach. Auch sie spürte, dass hier irgendwas nicht gerade in Ordnung war und war auf der Treppe ein paar Meter hinter Haru, als Kashima die Tür öffnete.
Prue tauchte hinter Kashima auf und sah die Ankömmlinge, was ihr einen kleinen Schock versetzte. "Oh mein Gott...", flüsterte sie und war so lange bewegungsunfähig, bis Kashima sie um Hilfe fragte. "Ja, klar...", antwortete sie leise, doch ihr Blick lag auf Dante und Dylan. "Sieht das bei den anderen auch so aus? Daddy ist doch ganz alleine...", fing sie an und der Gedanke, dass auch welche gestorben waren, beruhigte sie nicht wirklich. Trotzdem half sie dann Kashima, wie sie gesagt hatte, da sie sonst doch eh nichts tun konnte oder?

Amelie spürte, wie ihr Bann geklappt hatte und Melvyn hatte sie noch beschützen können, auch wenn er wieder vor sich hin fluchte. Sie taumelte etwas zurück und lehnte sich mit geschlossenen Augen an die Wand, damit sie nicht zusammensackte. Sie hörte nur das kleine Lob und spürte dann die Kälte, die die Gegner ergriffen hatte. Melvyn fragte sie, ob alles okay sei und sie öffnete die Augen. "Gib mir einen Moment...", sagte sie leise und deutete dann zu Andrej, der auf die Knie sank.

Cait folgte allen stumm und wartete Harus Anweisungen ab, da sie nicht wusste, wo sie anfangen sollte. Man merkte, dass sie mit dem allen noch nicht sonderlich vertraut war, auch wenn es sie immer wieder faszinierte und sie alles wissen wollte. Dann fragte Haru sie, ob sie sich um Dante kümmern würde, woraufhin sie nickte. "Natürlich!", erwiderte sie und sah zu Dante, der zunächst nicht wirklich wollte, sie dann aber doch machen ließ. "Wenn noch mehr kommen sollten, ist es gut, wenn ihr soweit versorgt seid. Dann könnt ihr helfen und wir haben ein paar Patienten weniger!", meinte sie zu Dylan und sah dabei Dante noch einmal an, den sie sich nun trotz des kleinen ersten Protestes vornahm. "Also? Wo drückt der Schuh?" Sobald Cait etwas zu tun hatte, wie es jetzt der Fall war, fühlte sie sich schon gleich viel wohler.
Prue sah Kashima nicht an, als dieser sie fragte, ob es gehen würde. Stattdessen lag ihr Blick auf den ganzen Wunden, die sie zu Gesicht bekam. "Tu das...", sagte sie leise, als er meinte, dass er Wasser holen würde. Dann kam er zurück und sie sah das erste Mal wieder auf. "Wunden säubern?", fragte Prue zaghaft und nahm ihm etwas ab. Als er dann jedoch sagte, dass es ihrem Vater gut gehen würde, sah sie ihn wieder an. "Ich hoffe es...ich könnte es nicht ertragen, wenn..." Ein paar Tränen stiegen wieder in ihre Augen und sie riss sich zusammen, um sich mit Kashima um die Verletzungen zu kümmern.

Amelie nickte. "Ja, gib mir einfach einen Moment. Solche Banne sind leider immer etwas anstrengender, wie andere...", erklärte sie leise und schloss noch einmal die Augen. Auf Andrejs Frage hin nickte sie auch nur und lauschte anschließend der Umgebung. Das Gefühl, wie sich die Ruhe wieder breit machte und den Kampf vertrieb, gefiel ihr jedes Mal aufs Neue. Es zeigte ihr, dass sie etwas geleistet hatten und es gut gewesen war. Ein Gefühl, das einfach unbeschreiblich schön war und ihr neue Kraft verlieh. Natürlich wear der Kampf noch nicht vorbei, aber sie hatten wenigstens eine Etappe überstanden.
Amelie öffnete langsam wieder die Augen und sah dann jemanden von Andrej zu ihnen rüber kommen, der sie lobte. Daraufhin wurde sie prompt etwas rot. "Meine Gabe muss doch einen Nutzen haben...", tat sie das Kompliment etwas ab und sah anschließend wieder zu Melvyn, der Haru informieren wollte. Amelie nickte und sah ihm nach. Währenddessen kam Andrej zu ihr und sie lächelte. "Wie ich eben schon gesagt habe, meine Gabe muss irgendeinen Nutzen haben. Du kannst dich ja mal mit ein wenig Babysitten revanchieren!", schlug sie lächelnd vor und löste sich langsam von der Wand, auch wenn sie noch ein wenig wacklig auf den Beinen war.

Cait wollte Dante gerade zustimmen, als Haru meinte, sie solle sich um alles kümmern. "Du hast ihn gehört...", sagte sie zu Dante und lächelte etwas. Langsam machte sie sich nun dran, Dante zu verarzten. Irgendwann kam Dylan wieder in das Zimmer und verkündete, dass noch mehr kommen würden. //Okay, ich sollte mich etwas beeilen...//, stellte sie fest und legte noch einen Zahn zu, während Dante und Dylan miteinander redeten. "Gleich ist er fertig!", entgegnete auch sie Dylan dann und würde Dante ihm direkt nach schicken. "Zieht irgendwo noch was oder ist das alles so in Ordnung?", fragte sie anschließend Dante und war schon bei der letzten Verletzung angekommen.

Amelie schmunzelte. "Okay..." Dann sah sie ihm zu, wie er sich mit einem jungen Mann unterhielt bis er ihr hinterher sagte, dass sie ein paar schwer Verletzte hätten und ihr Arzt sich um diese kümmern würde. "Okay, also brauchst du unsere Hilfe soweit erst einmal nicht mehr? Ich könnte noch einen kleinen Schutzbann um euer Haus legen und ihn bei Gelegenheit noch verstärken, damit ihr vorerst sicher seid...", schlug sie vor, als auch schon Melvyn zurück kam. Wie er aber sagte, dass nur Michael sich noch nicht gemeldet hatte wurde sie unruhig. "Lass uns zu Michael fahren, Melvyn. Ihm darf nichts passieren...wer weiß, was Prue dann anstellt..." Sorge machte sich wieder in Amelie breit, denn dieses Mädchen war für sie fast wie eine eigene Tochter, auch wenn sie nicht viel jünger war, als sie. Auch Michael war ihr in letzter Zeit sehr ans Herz gewachsen und er vertraute ihr.

Prue sah auf ihre Hand, die Kashima ergriffen hatte. "Ich hoffe es...ihm darf nichts passieren...", sagte sie leise, schüttelte aber den Kopf, als er meinte, er könnte zu ihm rüber fahren. "Das würde er nicht wollen...du wirst hier gebraucht...", murmelte sie und ließ sich auf einen Stuhl sinken. "Sie werden zu Daddy gehen, wenn sie irgendwo alles gesichert haben oder?", fragte sie Kashima, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob er ihr darauf überhaupt eine Antwort geben konnte.