Moira ließ sich in das Zimmer führen. Sie spürte Melvyns Blick auf sich, aber was sollte sie denn erwidern? Dann war er auch schon weg und sie sah ihm dankbar nach. //Mo cridhe...// Schnell schüttelte sie den Kopf. //Was denke ich da? Das geht nicht...// Sie sah zu dem Bett auf dem ein paar Klamotten von Amelie lagen, die sie zum Schlafen anziehen konnte. Sie hatten eine ähnliche Statur, weshalb ihr die Sachen gut passten. Dann legte sie sich ins Bett und starrte die Decke an. //Was für ein Tag...anstrengend, beängstigend, aber zugleich auch guttuend. Ich bin froh, dass ich mit Kashima nun reden kann. Es ist leichter so...// Sie drehte sich auf die Seite und schloss die Augen. Bald war sie eingeschlafen. Moiras Schlaf war unruhig, sie träumte schlecht - wie eigentlich jede Nacht. Dazu kam noch, dass sie plötzlich im Schlaf aufstand und zur Tür ging. Moira schlafwandelte schon jahrelang, weshalb sie immer ihr Haus abschloss, damit sie keinen Mist baute. Hier hatte sie nicht daran gedacht, die Tür zu verriegeln. Sie öffnete die Tür und bewegte sich langsam auf die Gegenüberliegende zu, die sie dann auch öffnete. Sie trat ein und lief einfach weiter...
Melvyn schlief tief und fest, wie fast immer. Doch plötzlich schreckte er leicht hoch, als er die Tür hörte. Völlig verschlafen sah er zur selbigen und wurde verlegen. "Moira?" fragte er verschlafen und hatte noch nicht gemerkt, das sie schlafwandelte. "Ist was passiert?" nuschelte er schlaftrunken. Kashima hört wie die Türen auf und zu gingen, dachte sich aber nichts dabei. Wahrscheinlich konnten beide nicht schlafen und würden nun in die Küche gehn und reden. Er jedoch verkrümmelte sich nun von der Fensterbank in sein Bett und versuchte etwas zu schlafen...
Moira bekam nichts von Melvyn mit. Sie ging weiter geradeaus und murmelte leise etwas in einer anderen Sprache vor sich hin. Sie ging weiter und auf Melvyn zu, doch plötzlich lag ihr irgendwas im Weg und sie stolperte - stolperte wie schon einmal an diesem Tag. Jedoch fiel sie dieses Mal nicht direkt in Melvyns Arme, sondern auf den Boden. Dort blieb sie kurz regungslos liegen, bevor sie leise stöhnte und die Augen öffnete. "Was...?" Sie hatte keine Orientierung. Wo war sie. Langsam rappelte sie sich auf und rieb sich durch die Augen. Da sah sie plötzlich Melvyn und wurde sofort rot. Ihr Aufzug war knapp. Solche Klamotten trug sie zu Hause auch immer, weil sie einfach bequem waren, aber hier war es ihr doch etwas unangenehm. Zumal sie nicht wusste, wie sie in Melvyns Zimmer gekommen war und warum sie auf dem Boden lag. Da dämmerte es ihr plötzlich und ihre Gesichtsfarbe wurde noch rötlicher. "Ähm...'tschuldigung...", murmelte sie.
Melvyn wurde langsam wach und nun merkte er das sie wohl Schlafwandelte und sezte sich auf. //Was murmmelt sie da?// fragte er sich und überlegte ob er sie wecken sollte. Doch da stolperte sie über seine Schuhe und fiel der länge nach hin. Schnell hüpfte er aus dem Bett und kniete bei ihr. Das er nur eine Shorts anhatte, daran dachte er nicht. "Alles okay?" fragte er sie. Plötzlich wurde sie rot und entschuldigte sich. Da wurde auch er rot, reflex artig griff er nach seinem Hemd und hielt es ihr hin. "Ich...äh...du hast...." stammelte er dann und versuchte sie nicht anzustarren...
Plötzlich kniete Melvyn neben ihr und fragte, ob alles okay sei. "Ja, es ist alles in Ordnung...", entgegnete sie und rappelte sich leicht auf. Dann sah sie das Hemd an und schnallte erst einmal gar nichts. "Ich bin schlafgewandelt...ich weiß", entgegnete sie und setzte sich langsam richtig auf. Sie merkte, dass er versuchte sie nicht anzusehen. "Hey, wir sind erwachsen oder nicht?", fragte sie ihn dann, weil es ihn sichtlich beschämte, wie sie hier lag. Dann bemerkte sie, dass er auch kaum etwas an hatte und auch sie sah weg. Jetzt war sie nicht besser als er. "Oh man...", sagte sie dann und grinste. "Ich sage dir so etwas und halte mich selbst nicht dran..." Dann dachte sie darüber nach, was sie noch vom Schlafwandeln wusste - eigentlich gar nichts. "Tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe..." Moira sah Melvyn entschuldigend an. "Ich lass dich auch sofort wieder in Ruhe!" Sie wollte aufstehen.
"hast du schlecht geträumt?" fragte er vorsichtig und hielt ihr die Hand hin, um ihr beim aufstehn zu helfen. "du störst mich nicht" sagte er schnell, als sie meinte, das sie ihn sofort in Ruhe lassen würde. "Und schlaf wird eh völlig überbewertet" feixte er dann. Wieder wurde er etwas verlegen, doch er spürte das sie irgendwas bedrückte. "Willst du hier bleiben?" bot er ihr dann an und deutete auf sein Bett. "ich schlaf natürlich auf dem Boden" sezte er mit hochrote Kopf schnell nach.
Moira nickte, als er fragte, ob sie schlecht geträumt hatte. "Ja, aber das ist normal...ich habe vergessen das Zimmer abzuschließen. Sonst hätte ich dich jetzt nicht geweckt, tut mir wirklich Leid..." Sie ergriff seine Hand und ließ sich aufhelfen. Nur zögernd zog sie ihre Hand wieder zurück, denn am liebsten hätte sie diese weiterhin festgehalten. "Naja, aber nett ist es von mir trotzdem nicht, einfach hier rein zu spazieren und dich zu wecken!" Irgendwie machte sie das verlegen. Sie hasste das Schlafwandeln, aber es ließ sich nicht vermeiden. Dann fragte er sie plötzlich, ob sie hier bleiben wollte und sie sah ihn zögernd an. "Ähm...also...das musst du nicht wegen mir...ich gehe wieder rüber und schließe einfach ab..." Sie wollte nicht, dass Melvyn wegen ihr auf dem Boden schlief, auch wenn sie sehr gerne hier geblieben wäre. Sie fühlte sich eigenartig und seine Nähe ließ sie zur Ruhe kommen. Er sah schon wieder so unheimlich süß aus, weil er so rot war. Sanft fuhr sie mit ihrer Hand über seine Wange und merkte erst danach, was sie hier eigentlich tat. "Ähm..." Sie zog ihre Hand wieder zurück.
Er wollte nach ihrer Hand greifen, traute sich aber nicht. "los ab in mein Bett und keine wiederrede" meinte er dann entschieden und schob sie zu seinem Bett. "Es ist nicht gut, das du immer solche Albträume hast, also sag nicht das das normal ist. Dann ging er zum Schrank, holte noch eine Decke und ein Kissen raus und zog auch noch ein Tshirt raus, welches er überzog. Danach sezte er sich vors Bett und sah sie absichtlich mit Kulleraugen an. Das musste für sie schlimm sein, wenn er zwischen den Zeilen lass. Wenn man immer daran denken musste abzuschliessen und dann ständig noch schlecht träumte. Er wollte ihr helfen und sei es nur diese eine NAcht.
Moira wurde nun von Melvyn zum Bett geschoben. "Ähm...aber, aber..." Sie ließ sich auf dem Bett nieder und sah ihm zu, wie er sich Kissen, eine Decke und ein T-shirt holte. //Schade eigentlich...//, dachte sie, hätte sich dafür aber schon wieder selbst ohrfeigen können. "Ja, es ist nicht gut, aber ich kann damit umgehen. Für mich ist es normal geworden. Es äußert sich auch immer nur im Schlafwandeln...", erklärte sie dann leicht verlegen. Dann saß er vorm Bett und sah sie mit Kulleraugen an. "Hey, was sollen mir diese Augen jetzt sagen?", fragte sie kichernd. "Will der kleine Hund hier vor dem Bett doch lieber ins Bett? So sieht das gerade aus!" Noch immer kicherte sie. "Also meinetwegen musst du aber nicht auf dem Boden schlafen...das kann ich wirklich nicht von dir verlangen..." Wieder wurde sie etwas verlegen, aber das konnte sie wirklich nicht zulassen.
Es freute ihn, das sie nun wieder strahlte. "sie wollen nichts sagen"erwiederte er und wickelte die Decke um sich. Wie sie so redete wurde ihm etwas schwer ums Herz, den sie schien viel hinter sich zu haben. Am liebsten hätte er ihr alles erzählt über sich, doch er war sich sicher, das sie dann schreiend davon laufen würde. So würde er nie eine Beziehung führen können, mit diesem Geheimnis, was ihn ein bischen wehmütig werden lies. "ich hab schon an schlimmeren Orten geschlafen" ruschte es ihm dann raus und hätte sich am liebsten Ohrfeigen können. "Ich mein...Ãhm..." stotterte er nun etwas "ich werd hier schlafen und du im Bett" sagte er dann und grinste leicht....
Moira lauschte ihm und sah ihn mit schräg gelegtem Kopf an. "Das ist mir egal, ich werde dich trotzdem nicht auf dem Boden schlafen lassen. Du musst morgen malen können und das geht schlecht mit verspanntem Rücken..." Sie rutschte weit zur anderen Seite. "Komm, ansonsten geh ich wieder rüber, damit du im Bett schläfst!", meinte sie dann. Sie wusste zwar nicht, weshalb sie das jetzt wirklich tat, denn es würde wohl nur wieder peinlich enden, aber sie würde es nicht akzeptieren, wenn er auf dem Boden blieb. //Was tu ich hier eigentlich? Ich sollte einfach wieder rüber gehen...aber wieder fliehen? Wenn ich jetzt wieder meine Freundschaft weg schmeiße, werde ich wahrscheinlich auch Kashima wieder verlieren. Mit ihm kann ich reden...es befreit...und Melvyn...ist unheimlich süß...//
Mit hoch rotem Kopf stand er dann doch auf und stieg ins Bett. Er war total nervös, den das war doch etwas komisch. "Geht das so?" fragte er vorsichtig und lächelte sie kurz an. Sie war so anders und doch würde sie beide nur das Malen und diese Nacht verbinden. Langsam sank er auf die Kissen zurück, wusste aber nicht so recht wohin mit seinen Händen. Den er wollte nichts falsch machen, da er sie gern hatte und nicht ihre gerade gewonnene Freundschaft zerstören. "Du solltest nun aber etwas schlafen" flüsterte er ihr dann zu....
Als er schon wieder einen roten Kopf hatte und irgendwie versuchte sie nicht zu berühren, verdrehte sie die Augen. "Melvyn! Mein Gott...ich geh rüber!", drohte sie ihm an und lächelte ihn anschließend an. Langsam drehte sie sich in seine Richtung und beobachtete ihn. "Mach dir nicht so viele Gedanken, ja? Du scheinst das noch viel lieber zu betreiben, als ich, und ich bin wirklich schon schlimm!" Noch immer lächelte sie und griff zaghaft nach seiner Hand. "Danke für den schönen Tag. Schon lange habe ich mich nicht mehr so wohl gefühlt, wie heute..." Damit schloss sie alles ein - auch die beiden Küsse. Am liebsten würde sie es wieder tun, so dachte sie und könnte sich ohrfeigen, aber sie fühlte sich von Melvyn stark angezogen. Es machte ihr fast Angst, wie sie sich fühlte, wenn er sie ansah, sie berührte oder einfach nur rot wurde. //Moira, was ist bloß los mit dir...//
Wie sie ihn so ansah und dabei seine Hand hielt, war es wieder um ihn geschehn. Sein Herz raste wie verrückt "Ich mache mir nun mal viele Gedanken. Es ist wichtig wenn einem nach...." er brach ab und fluchte innerlich //Trottel, fast hättest du dich wieder verplappert// den er hatte nach dem Leben trachten sagen wollen. "Dafür musst du dich nicht bedanken" fuhr er dann fort, auch wenn er das gerne hörte. "wenn ich kann, werd ich dafür sorgen, das du nun immer so schöne Tage hast" nuschelte er dann und wurde wieder verlegen, weil das mehr als komisch klang. "nun wird aber geschlafen" meinte er plötzlich und deckte sie zu...
Moira hatte sich in der Regel angewöhnt, nicht weiter nachzufragen, wenn jemand seinen Satz so abbrach, aber irgendwie interessierte sie es jetzt. Jedoch merkte sie, dass es ihm unangenehm war und fragte deshalb doch nicht weiter nach. Als er dann erneut durch sein Gesagtes rot wurde, lächelte sie ihn an und traute sich etwas näher an ihn ran zu rutschen. "Das wäre unheimlich schön, Melvyn..." Moira sagte seinen Namen so gerne. Nun fuhr ihre Hand wieder sanft über seine Wange. Dann meinte er jedoch, dass sie jetzt schlafen sollte und deckte sie zu. Leise seufzte sie. //Ist das jetzt sein Ernst?// "Und was ist, wenn ich gerade gar nicht müde bin?", fragte sie ihn dann mit leicht tonloser Stimme. Sie mochte es, hier mit ihm zu liegen und einfach nur zu reden. Sie wollte nicht schlafen und sehnte sich eher nach was anderem, aber diesen Wunsch konnte sie nicht äußern, geschweige denn, dass sie sich danach noch hätte im Spiegel betrachten können. Sie durfte jetzt nichts mit Melvyn anfangen, auch wenn ihr Innerstes es einfach nur wollte. Sie versuchte es sich nicht einzugestehen...