Damit hatte Prue nun wirklich nicht gerechnet. Kashima ließ sie nicht wie erwartet los, sondern zog sie mit sich zu Boden. "Waaah!", kam es von ihr und schon lag sie in ihrem knappen Outfit und schweißnass auf Kashima drauf. Doch bevor sie von ihm runter gehen konnte, drehte er sich auch schon mit ihr und man sah ihm seine Wut an. Ihre Hände drückte er neben sie auf den Boden. Sein Blick war fast durchbohrend und am liebsten hätte sie weg geschaut, doch irgendwie schaffte sie das nicht. "Natürlich will ich das! Wir sind hier doch nicht im Kindergarten. Ich halte schon so einiges aus!", entgegnete sie. "Reicht schon, dass mein Vater mich ständig schonen will! Verdammt, ich kämpfe gerne und gut!" Das klang vielleicht eingebildet, aber sie lebte dafür. Es war das einzige, was sie von ihrer Mutter noch hatte. "Und ich werde mich bestimmt nicht beschweren!", stellte sie fest. Es tat ihr irgendwie gut, dass Kashima sie nun an fauchte und sie einfach daraufhin zurück fauchen konnte.
Doch dann sprang er auch schon wieder auf und sie sah, wie er schon stand. Auch sie rappelte sich schnell wieder auf. "Dann wollen wir mal sehen!" Nun rannte Prue auf Kashima los, deutete einen Schlag an, duckte sich dann aber an seiner Seite vorbei und wollte seine Füße mit ihren Füßen vom Boden holen, damit er erneut hinfiel. //Dann zeig mal, was du kannst...//

"Weil du nicht mein Vater bist!", fauchte sie trocken zurück und dann war sie auch schon auf ihn losgegangen, weil sie dieses Grinsen in seinem Gesicht aufregte. Sie war gerade dabei, seine Füße weg zu treten, als er plötzlich hoch sprang und ihr eine mit dem Ellbogen verpasste. Prue spürte den Ellbogen mehr als deutlich, aber genau das hatte sie gewollt. Jedoch merkte sie, dass er sie dann schon wieder entschuldigend ansah. Ihre Augen verengten sich, sie packte seinen Arm, drehte sich und warf ihn erneut zu Boden. Dieses Mal setzte sie sich direkt auf ihn und drückte seine Hände auf den Boden. "Na geht doch - abgesehen vom Schluss!", meinte sie nun grinsend und sah ihm in die Augen. "Und das nächste Mal, wenn wir miteinander kämpfen, bitte wieder genauso, ja? Du musst nur daran denken, schön weiter zu kämpfen!" Nun kicherte sie und lächelte ihn anschließend an. "Und jetzt erklärst du mir bitte mal, warum du gestern auf mich sauer warst, obwohl ich viel mehr Grund dafür gehabt hätte!" Noch immer machte sie keine Anstalten, von ihm runter zu gehen, und hoffte, dass er ihr nun ehrlich antworten würde.

Prue merkte, wie er schon wieder anfing zu kochen. Dann sah er sie auch noch total trotzig an und meinte, dass sie ihn ja zuerst angeschnauzt hätte und was sie da erwarten würde, doch er wäre auch auf sich selbst sauer gewesen. "Ich hatte ja auch allen Grund dazu. Du hattest mir ja nicht mal die Chance gegeben, es selbst zu sagen...", meinte sie ruhig und sah ihn weiterhin an.
Dann versuchte er, aufzustehen, was er aber nicht hin bekam, weil sie immer noch auf ihm saß. Was er dann jedoch sagte, ließ sie nur leicht den Kopf schütteln. "Ist ja schon gut, ich werde dem werten Herrn nicht mehr zu nahe treten..." Prue stand auf und ging in die Ecke, um erst etwas zu trinken und sich dann das Handtuch zu nehmen. //Was mache ich eigentlich falsch? Die ganze Zeit ist er so kühl zu mir...// "Ich lass dich dann mal wieder in Ruhe...", sagte sie leise und ging zur Tür.

Sie hörte jede seiner kleinen Regungen, sagte dazu aber nichts. In ihrem Rücken stand er langsam auf und als sie gerade gehen wollte, fragte er sie verwirrt, was jetzt schon wieder sein. "Nichts...", sagte sie nur und hörte ihm weiter zu. Er behandelte sie, als wäre sie ein kleines Kind und als er dann auch noch total sachlich meinte, er würde sie begleiten, wenn sie das Anwesen sehen oder in die Stadt wollte, war es ganz vorbei.
"Erstens glaube ich kaum, dass Daddy mich einfach so wieder in die Stadt lassen würde und zweitens behandel mich nicht wie ein kleines Kind! Mag ja sein, dass ich jünger bin als du - vielleicht benehme ich mich auch nicht immer ach so toll, wie du - aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, mich so zu behandeln. Ständig gibst du mir das Gefühl, dass ich dir irgendwie lästig bin! Wieso bist du jetzt so? Gestern warst du ganz anders!", meinte sie dann, wagte es aber nicht, sich zu ihm um zu drehen, denn wenn sie derartig wütend war, schossen ihr immer etwas die Tränen in die Augen. Ihre Hand lag schon an der Türklinke und sie war kurz davor nun einfach zu gehen.

Prue blieb stehen, als er erneut sagte, sie sollte doch mal warten. "Okay...", meinte sie nur auf seine Entschuldigung hin und stand immer noch da. Mittlerweile wurde ihr etwas kalt, weil sie so verschwitzt war und immer noch in dem kurzen Outfit dort stand.
Doch dann fing er schon wieder an. "Ja, schön, du hast mich gefragt, aber du tust auch immer so, als müsstest du den Aufpasser spielen! Ja, ich hatte gestern einen schwachen Moment und ich hatte wirklich Angst, denn die Person, die da war, war kein einfacher Mensch!", sagte sie dann. "Das bedeutet aber nicht, dass du meinen Aufpasser spielen musst...ich will nicht, dass du dich dazu verpflichtet fühlst, okay? Entweder du willst oder du willst nicht. Sonst finde ich bestimmt noch wen, der damit kein Problem hat!" Nun musste Prue sich wirklich beherrschen, damit sie nicht gleich einfach los heulte.

Plötzlich stand Kashima hinter ihr und legte ihr sein Hemd um. "Danke...", murmelte sie und hörte ihm dann zu. Seine Hände auf ihren Schultern beruhigten sie etwas. Nun erklärte er ihr, dass er das machen wollte und nicht, um ihren Aufpasser zu spielen. "Dann benimm dich auch nicht immer so...", meinte sie leise und ein kleiner Schauer überkam sie, als er seine Hände wieder von ihren Schultern nahm.
Kurz nickte sie. "Mach ich...vielleicht kann ich mich ja dazu durch ringen, mit dir Stinkstiefel noch etwas mehr Zeit zu verbringen!", stellte Prue nun etwas lächelnd fest. Auch er lächelte kurz und das ließ sie hoffen, dass sie den Streit nun endlich begraben hatten. Doch dann verfinsterte sich sein Gesicht wieder. "Was ist?", fragte sie, doch auch sie merkte nun, dass da noch wer hinter der Tür war. //Dante...aber was hat Kashima damit jetzt so ein Problem?//

Moira seufzte leise. "Haru, ich werde dich schon nicht mit ihr alleine lassen, okay? Sie ist wirklich total in Ordnung und nett. Gut, normale Menschen würden vielleicht denken, sie hat einen Knall, weil sie an übernatürliches glaubt, aber das kann uns ja nun wirklich egal sein. Es ist eher gut für uns...und du willst doch bestimmt nicht die nächste Geburt auch wieder alleine durchziehen oder?", fragte sie nun Haru.
Amelie und Dylan traten dann in die Küche ein und Dylan ärgerte sofort Haru. "Mensch, Dylan!", meinte Amelie sofort und zwackte ihn in die Seite. "Sei nicht so gemein!" Dann wandte sie sich an die anderen. "Wo sind denn die anderen drei? Und habt ihr uns noch was zu Essen übrig gelassen?", fragte Amelie lächelnd und kümmerte sich nebenbei um Sammys Nahrung.

Prue hob eine Augenbraue, weil er wohl schon wieder nicht erklären wollte, was los war. Jedoch war es seine Sache und so ließ sie die Aussage ohne Kommentar. Ihr Lächeln war allerdings auch wieder verschwunden.
Dann öffnete er die Tür und nach Kashimas Frage, antwortete Dante, dass er mit ihm trainieren wollte. Sein anzüglicher Blick Prue gegenüber, ließ sie noch einmal richtig kühl werden. "Musst dich nicht wundern, wenn ich lieber mit Kashima trainiere. Ich steh nicht auf Machos!", neckte sie Dante und sah dann zu Kashima. "Ich denk drüber nach...", antwortete sie ihm noch einmal und war sich wirklich noch nicht sicher, ob sie darauf eingehen sollte. Dieser Mann war für sie einfach nur kompliziert und undurchschaubar. Dann hatte er sich auch schon umgedreht, weshalb Prue den Trainingsraum einfach kommentarlos verließ und hoch in ihr Zimmer ging, um dort erst einmal ausgiebig zu duschen. Erst oben vernahm sie Kashimas angenehmen Geruch, den das Hemd noch trug. //Wieso ist er so komisch?//, fragte sie sich noch, bevor sie dann wirklich unter die Dusche ging.

"Nein, hast du nicht, du bist aber auch nicht gerade angetan. Und ich bin überzeugt, dass sie weiß, was sie tut! Ich weiß, dass das für dich jetzt nicht so toll ist, aber kannst du mir einmal den Gefallen tun und etwas charmant sein?", fragte Moira noch und trank ihr Glas Wasser leer.
Amelie lächelte Melvyn an. "Wäre auch schlimm, wenn du mich hungern lassen würdest!" Sie grinste breit. "Sind alle drei unten trainieren oder ist Prue noch oben? Wenn ja, sollte ich gleich vielleicht mal nach ihr schauen..." Kurz sah sie Dylan an.
Doch dann klingelte es auch schon an der Tür und Moira sprang auf. "Das ist sie!", stellte sie fest und ging zur Tür. Als sie diese öffnete, sah sie schon Caitlin vor sich stehen, die sie schon herzlich angrinste. "Hey, Moira! Das ist ja mal ein mega geiles Haus!", stellte Cait zur Begrüßung fest, was Moira schmunzeln ließ. "Du, so ging es mir beim ersten Besuch hier auch. Jetzt ist es mein Zuhause...es ist wirklich schön!", stellte sie fest. "Komm, ich stell dich den anderen vor!" Moira bat Caitlin rein und ging dann mit ihr zur Küche. "Darf ich euch vorstellen? Das hier ist Caitlin!", meinte sie in die Runde. "Freut mich, Euch kennenzulernen!", meinte Caitlin zu den anderen.