"Du konntest es nicht wissen. Und wolltest du lieber fünf Abtrünnige auf mich loslassen, die mich dann eventuell entführen? Das hätte auch nicht viel gebracht. Cole hatte das lange geplant, er hat uns die letzten Tage in Sicherheit gewogen..." Prue sah Kashima wieder an. Langsam ließ das Zittern weiter nach. Was er ihr dann jedoch von dem Umschlag erzählte, ließ sie etwas grübeln. "Das verheißt doch auch nichts Gutes...nur wegen mir...", murmelte sie mehr zu sich selbst.
Dann wollte Kashima sie weiter verarzten und sie nickte leicht. Sie verzog kaum eine Miene, nicht einmal, als er das Jod auftrug. Stattdessen beobachtete sie ihn einfach nur aufmerksam. Als er dann auch ihre Handgelenke verbunden hatte, sah er sie auch wieder an und legte seine Hand an ihre Wange. Sie fühlte sich so warm an, dass sie gleicht etwas ruhiger wurde. Leicht schüttelte sie dann ihren Kopf. "Ich kriege jetzt nichts runter..." Sie nahm das Hemd entgegen, zog es aber nicht direkt an. "Kashima? Nimmst du mich in den Arm und küsst mich? Oder...hatte er Recht und...selbst du würdest mich nicht mehr anrühren?", fragte sie mit leicht zittriger Stimme und stammelnder Weise.

Wie Melvyn sich denken konnte, verpasste Moira ihm einen Schlag in den Nacken. "Ich habe lediglich vorgesorgt und ich bin keine Hexe!", stellte sie klar. "Das Wort ist wirklich eine Beleidigung..." Amelie schmunzelte, denn sie reagierte immer ähnlich, wenn es um den Begriff ging. Trotzdem lehnte Moira sich nun wieder bei Melvyn an, denn irgendwie war das auch ein Kompliment gewesen.
Amelie nickte derweil Dylan zu. "Ja, aber wir sollten die nächste Zeit trotzdem auf der Hut sein. Irgendetwas braut sich da zusammen und ich will nicht wissen, was genau das ist...", fügte sie noch hinzu. Dann verließ aber auch Dante schon fluchtartig die Küche und sie sah ihm nach. "Er war nach Kashima der Erste, der Prue so gesehen hat und ich glaube, es hat ihn ziemlich hart getroffen. Die drei sind momentan ja wirklich unzertrennlich und das ging auch an ihm nicht spurlos vorbei...", mutmaßte Amelie.
Cait sah Haru an. "Soll ich ihm etwas gegen die Übelkeit bringen oder meinst du, das legt sich gleich wieder?"

"Ich gebe mein Bestes. Da ich den besten Lehrer der Welt habe, wird das schon!", meinte Cait schmunzelnd und erwiderte seinen Kuss. Anschließend stand sie auf, ging zu der bereitstehenden Medizintasche, die sie vorsorglich hier deponiert hatten, und nahm dort ein passendes Medikament heraus. Es war rein pflanzlich und nicht sehr stark, dürfte aber helfen. Damit verließ sie die Küche und lief Dante nach. Am Bad angekommen klopfte sie an die Tür und trat ein. "Geht es wieder?", fragte sie ihn zaghaft.
"Aber für heute haben wir genug gegrübelt, denke ich. Ich vage zu bezweifeln, dass von uns überhaupt noch einer klar denken kann nach den letzten Stunden. Das hat ja keinen Sinn...", meinte Amelie dann. Sie würde zwar noch nicht schlafen können, aber auch nicht mehr so viel nachdenken. Moira strich Melvyn währenddessen beruhigend über den Rücken. "Für heute ist es gut, Schatz...", murmelte sie ihm zu und lehnte sich etwas müde wieder bei ihm an. Amelie nickte derweil Michael noch zu und trank dann langsam ihren Tee leer. "Steht morgen irgendetwas an?"

Prue sah Kashima unverwandt an und wie ihm der Mund aufklappte, wusste sie nicht, was sie davon halten sollte. Da fasste er aber auch schon stürmisch nach ihrem Gesicht und küsste sie. Erst zuckte sie leicht zurück, ließ sich dann aber nur zu gerne darauf ein. Es war beruhigend und schön, ihn zu spüren. Anschließend drückte er sie an sich und sie schloss die Augen, um jede Sekunde zu genießen. "Er hat das gesagt...ich hatte solche Angst...", murmelte sie leise. "Ich habe mir die ganze Zeit gewünscht, dass du es bist, der mich an den Stellen berührt, an denen er mich berührt hat. Ich würde dich doch nie wegstoßen..." Zaghaft legte sie ihre Arme um seinen Nacken und drückte Kashima weiter an sich. Wie er dann aber fragte, ob er ihr weh getan hatte, schüttelte sie leicht den Kopf. Dann wurde er auch noch vorsichtig, als er sie an ihrem Rücken streichelte, und hielt inne. "Mach weiter, Kashima...", flüsterte sie und langsam verschwand das ganze Zittern und ihr Kältegefühle durch die Wärme, die er ihr schenkte.
"Du?", fragte sie dann irgendwann in die Stille hinein. "Würdest du morgen mit mir zu den Gräbern auf unserem Anwesen gehen?" Prue wusste nicht, ob das jetzt nicht zu viel von Kashima verlangt war. "Nur, wenn du willst. Dad kommt vielleicht auch mit..." Sie musste morgen einfach zu ihrer Mutter. Erst Recht nach dieser Sache und besonders morgen.

Amelie lächelte. "Gut, dann machen wir uns alle morgen einen ruhigen Tag..." Amelie erfasste Dylans Hand und ließ sich aufhelfen. "Schlafen klingt gut!", meinte sie lächelnd. Kurz sah sie noch zu Michael, der ihre Hand drückte und dann verschwand. //Der Arme...aber das wird schon wieder...//, hoffte Amelie.
Moira erwiderte Melvyns Kuss. "Ja, lass uns auch hoch gehen. Ich möchte auch schnell einmal nach Isi sehen..." Wie Melvyn so an ihrem Ohr herum knabberte, musste sie dann leicht schmunzeln. Sie ergriff seine Hand und stand mit ihm ebenfalls auf. Alle nickten Haru noch kurz zu, der noch auf Cait warten wollte, und verschwanden dann.

Cait lächelte leicht. "Gut, dass ich nicht Haru bin, aber ich wäre auch nicht verschwunden..." Sie schloss hinter sich die Tür und beobachtete Dante. Gerade als er ihr erzählte, was das Problem sei, musste er sich schon wieder übergeben. Cait kniete sich schnell neben ihn und strich ihm beruhigend über den Kopf. Mit ihrer freien Hand angelte sie ein Handtuch herbei und hielt es Dante hin, als der Anfall vorüber war. "Ich hätte hier ein pflanzliches Mittel. Wenn du davon etwas nimmst, geht es dir besser. Und du nimmst davon etwas, sonst geht das die ganze Nacht so weiter! Selbst wenn du nichts mehr im Magen hast - dann würgst du Wasser..." Sie hielt ihm das kleine Fläschchen hin.

Prue ließ sich mit aufs Bett ziehen und genoss es, auf Kashima zu liegen und seine Wärme zu spüren. "Danke...", flüsterte sie und legte ihren Kopf auf Kashimas Brust. Wie er sie dann fragte, ob ihre Mutter ihn gemocht hätte, lächelte sie leicht. "Dad meinte vor ein paar Tagen, dass sie dich sehr gemocht hätte und schon kurz nach unserem Zusammenkommen angefangen hätte, die Hochzeit zu planen...", erklärte sie und bettete ihre Hand neben ihrem Kopf auf seiner Brust. "Sie war toll. Du hättest sie auch gemocht...morgen jährt sich ihr Todestag. Ich hätte es nicht verkraftet, wenn ich morgen nicht zum Grab gehen könnte, weil Cole...aber du hast mich gerettet."

Cait setzte sich neben Dante hin und strich ihm beruhigend über den Arm. Sie wurde leicht rot, als er meinte, dass Haru ein verdammter Glückspilz sei. "Ich bin ein Glückspilz. Ich habe ihn getroffen und er hat mich aus meinem nicht gerade tollen Leben raus geholt. In euch habe ich eine richtige Familie, auch wenn..." Sie brach ab und schüttelte leicht den Kopf. Da fragte er sie aber auch schon über das Mittel aus und sie lächelte. "Relativ schnell, wenn du es nicht direkt wieder raus würgst. Geh mal von 10 Minuten aus. Spätestens nach einer halben Stunde dürfte es dann komplett wirken. Und wenn du spürst, dass es wieder kommt, nimmst du noch einmal etwas davon. Da es nur pflanzlich ist, ist es für dich nicht schädlich..." Sie lauschte ihm weiter und grübelte etwas. "Vielleicht kann Moira dir helfen. Oder du versuchst mit aller Willenskraft an ein schöneres Bild zu denken. Sie bedeutet dir auch sehr viel oder?" Es war kaum zu übersehen, dass Prue und Dante quasi beste Freunde waren.

Prue grinste leicht, als Kashima kicherte. Sie war so froh, wieder in seinen Armen zu liegen und mit ihm so zwanglos reden zu können. Dann schloss er sie jedoch in seine Arme und drehte sich mit ihr so, dass sie unter ihm lag. Ihre Angst war mittlerweile verflogen, so dass sie sich nicht erneut erschrak. Wie er dann verlangte zu erfahren, wo er sie angefasst hatte, lächelte sie ein kleines bisschen. Sein liebevoller Befehl war einfach zu süß. "Fast am gesamten Oberkörper...", erwiderte sie dann und hoffte, dass er nicht wieder wütend werden würde, sondern sie weiterhin so berühren würde, wie er es gerade tat.

Cait seufzte leise und überlegte, ob sie Dante wirklich erzählen sollte, was sie bedrückte. Sie sank leicht zurück an die Wand und starrte die Gegenüberliegende an. "Ich weiß nicht...ich gehöre noch nicht wirklich dazu...", murmelte sie leise und kam sich dabei irgendwie dämlich vor. Sie alle waren so lieb zu ihr und nahmen sie auf, aber trotzdem war sie irgendwie noch eine Außenseiterin. Nach und nach legte sich das zwar, aber das Gefühl war immer noch da.
Dann nahm Dante einen Schluck des Mittels und meinte, dass sie nichts zu den anderen sagen sollte. Sie lächelte leicht. "Ist in Ordnung, aber wenn es nicht besser wird, sprichst du mich noch einmal drauf an, ja? Dann schaue ich, dass ich irgendwas machen kann. Und es hilft vielleicht, wenn du morgen früh einfach mal zu Prue gehst. Ihr geht es dann bestimmt schon viel besser..."

Prue lächelte und schloss langsam die Augen, um jede von Kashimas Berührungen zu genießen. "Ich weiß, Kashima. Aber ich wusste auch, dass du mich retten wirst..." Sanft legte sie eine Hand auf Kashimas Oberarm und strich sanft darüber, während er sie überall küsste. "Ich bin so wahnsinnig froh, dass du es jetzt bist, der das mit mir tut...und ich hier aus freien Stücken liegen kann. Ich liebe dich...", flüsterte sie und die ganze Angst wich aus ihrem Körper und wurde von Kashimas Wärme und Liebe ersetzt.

Cait sah auf ihre Hand, die Dante ergriffen hatte, und das ließ sie nun lächeln. Es war so eine liebe Geste. "Gut. Wenn du nicht schlafen kannst, kannst du auch bei Haru und mir ans Zimmer klopfen - und keine Widerrede..." Ihr Lächeln hielt immer noch an. Doch als er seine Hand dann auf ihre Wange legte und so mit ihr sprach, wurde sie leicht rot. "Ich weiß. Haru ist das größte Glück, dass mir je begegnet ist - egal, ob er ein bisschen älter ist als ich. Ich bin froh, hier sein zu dürfen und eure Welt fasziniert mich. Ich fühle mich jetzt schon heimisch bei euch, keine Frage...ach ich weiß auch nicht. Es ist einfach ein eigenartiges Gefühl - besonders, wenn der Rat da ist, verstehst du?" Sie kam sich irgendwie blöd vor, ergriff aber wieder Dantes Hand auf ihrer Wange. "Danke. Es tat gut, mal einfach ein wenig zu reden. Ich möchte Haru nicht immer damit belasten, er versucht für mich alles so schön wie möglich zu machen und ich will nicht, dass er sich zu viele Gedanken macht. Ich mag euch alle sehr, wirklich. Aber wir sollten jetzt wohl auch langsam mal ins Bett, was meinst du?" Langsam stand sie auf und hielt Dante ihre Hand hin.

Prue öffnete nach einiger Zeit ihre Augen wieder und zog Kashima zu sich hoch, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Dabei drehte sie sich wieder leicht mit ihm und saß nun lächelnd auf ihm. "Eigentlich müsste ich dich verwöhnen, nicht du mich. Du hast mich immerhin gerettet...", stellte sie lächelnd fest. Die Geschehnisse der letzten Stunden waren plötzlich wie vergessen und das Begehren für Kashima war wieder gekehrt. Noch nie hatte sie sich so komplett gefühlt, wie an seiner Seite und so lächelte sie ihn von oben voller Liebe an, bevor sie langsam seinen Hals küsste.

Cait hatte leise gekichert, als Dante ihr einen Kuss auf die Wange gegeben hatte und meinte, sie sollte Haru davon nichts erzählen. "Keine Sorge!", erwiderte sie und lächelte ihn noch einmal an, bevor sie Haru in der Küche suchte. Die beiden machten sich ebenfalls auf den Weg ins Bett und schliefen dort ruhig Arm in Arm ein.

Prue war froh, dass Kashima sie so fest hielt. So hatte sie das Gefühl, die ganze Nacht wirklich bei ihm zu sein und keine Angst haben zu müssen. Am nächsten Morgen spürte sie dann einen vorsichtigen, sanften Kuss, der sie langsam aus ihrem nur noch schwachen Schlaf holte. "Gute Morgen...", flüsterte sie und öffnete langsam und verschlafen ihre Augen. Sofort erblickte sie Kashima und lächelte ihn etwas an. "Ich träume nicht?", fragte sie lächelnd und in dem Moment erblickte auch sie den Schnee draußen. Sofort erschien wieder dieses kleine Glitzern in ihren Augen. //Mum hat Schnee geliebt...//, dachte sie und war froh, dass es ausgerechnet an diesem Tag schneite.

"In deinen Armen immer, Schatz...", entgegnete Prue und lächelte, als er sie auf die Stirn geküsst hatte. Dann zog sie ihn zu sich und küsste ihn erst einmal zärtlich, bevor sie ihn wieder ansah und er sie fragte, ob sie frühstücken wollte. "Ja, Frühstück klingt gut. Mein Magen ist jetzt wie leer gefegt..." In der Nacht hatte sie nichts mehr essen können, weil ihr alles auf den Magen geschlagen war, aber nun spürte sie, wie sie wirklich Hunger bekam.
Dann klopfte es aber plötzlich an der Tür und Dante fragte, ob er stören dürfte. Ein kleines Lächeln huschte über Prues Gesicht und sie zog das Hemd, dass sie sich in der Nacht noch über gezogen hatte, richtig. Kurz ging ihr Blick zu Kashima, aber sie würde Dante jetzt hinein lassen. Er hatte gestern schon stehen bleiben müssen und für ihn war das alles auch nicht leicht gewesen. Kurz zog sie die Decke noch etwas über ihre Beine und lehnte sich bei Kashima an. "Ja, klar. Wenn es dich nicht stört, dass wir noch im Bett liegen!" Ein kleines Grinsen huschte über ihr Gesicht, zumal sie Kashima jetzt nicht einmal gefragt hatte.