"keinen Krankenwagen" sagte er etwas härter als er wollte und sah sie ihm nächsten Moment verzeihend an. Sie stieg aus, kam um den Wagen rum und öffnete die Tür. "folgen sie dem Navi.." flüsterte er, als sie neben ihm stand. Er rutschte rüber auf den Beifahrersitz, dabei verzog er leicht das Gesicht. ALs er dort in den Sitz sank, seuftze er kurz und hielt ihr das Handy hin. Sie würde es nehmen, sobald sie drinnen saß, das wusste er, so wie er wusste, das Dylan gleich nochmal anrufen würde. Doch er würde das wohl nicht mehr mitbekommen, den wieder schwam das Bild vor seinen Augen...
Sie zuckte zusammen, als er ihr so hart antwortete und nickte dann bloß, als er sie verzeihend ansah. Sie setzte sich in das Auto und nahm das Handy entgegen. Ihre Hände zitterten. Sie hatte schon länger nicht mehr an einem Steuer gesessen, aber nun hatte sie keine andere Wahl. "Ganz ruhig bleiben...", sagte sie sowohl zu ihm, als auch zu sich selbst. //Hoffentlich geht das gut...// Sie startete den Motor, atmete noch einmal tief durch und fuhr dann - ebenfalls mit quietschenden Reifen - los. Sie wollte sich beeilen. Zum Glück gab es auf dieser Autobahn keine Geschwindigkeitsbegrenzung, denn die hätte sie locker überschritten. Sie fuhr ungewöhnlich ruhig, vielleicht lag das aber auch daran, dass ihre Gedanken wo anders waren. Sie fuhr irgendwann von der Autobahn und sah zu dem Mann neben sich. "Noch alles okay?", fragte sie mit zittriger und besorgter Stimme, war sich aber noch nicht mal sicher, ob er das überhaupt noch mitbekam.
Kaum das sie den Wagen gestartet hatte, umfing ihn Dunkelheit. Seine letzten Gedanken waren, das sie das schaffen würde. Unbewusst hatten sie Amelie in einen Clankrieg mit reingezogen. Auch Dylan würde das nicht gefallen. Dylan war immer noch nicht zufrieden, so wählte er erneut Melyvns Nummer und wollte wissen wo zum Teufel er steckte. Nach längerem Klingeln ging er auch dran, so dachte er und legte direkt los "Mensch Melyvn wo steckst du? Du weisst genau wie wichtig dieses Teil ist..." weiter kam er nicht, weil er von einer Frauenstimme unterbrochen wurde..
//Scheiße, hoffentlich geht das gut. Nicht, dass er mir hier noch weg stirbt...// Amelie wurde wieder nervös und fuhr durch die Straßen. Das Navi zeigte ihr an, dass sie nur noch 5 Minuten zu fahren hatte. Da ging das Handy. Sie ging ran, bekam aber einen leichten Schock, als sie so angemotzt wurde. "Stopp!", schrie sie in das Handy. //Was wird das denn hier?// "Halten Sie verdammt noch mal ihre Klappe! 5 Minuten noch!", war das einzige was sie sagte und legte dann auf. Das Handy landete auf dem Schoß des Mannes neben ihr. Amelie atmete wieder schwerer. //Gleich habe ich es geschafft...hoffentlich passiert jetzt nicht noch sonst was...und das nur wegen dieses doofen Teils...//
Dylan sah völlig perplex das Handy an "Was zum Teufel..?" sagte er mehr zu sich selbst. So viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Wo war Melyvn? Warum ging eine Frau an sein Handy? Das waren nur zwei von vielen Fragen, die er hatte. Er steckte das Handy weg und ging nach draussen, um dort auf sie zu warten. Und keine fünf Minuten später kam Melyvns Wagen schliedernt zum stehn. Wütend ging er zum Wagen und ries die Fahrertür auf und wollte Melyvn schon anschnauze, als er sie da sitzen sah. Sofort wanderte sein Blick rüber, wo Melyvn saß. "Scheisse.." fluchte er und lief um den Wagen rum. "Was zum Teufel ist passiert?" schnauzte er die Frau an und sah sich Melyvns Wunde an. Danach hob er ihn aus den Wagen und sah die Frau dann noch mal an "Kommen sie mit" fuhr er barsch fort und übernahm die Führung. *hoffendlich kippt die mir nicht auch noch um* dachte er bei sich und drehte sich noch mal um...
"Hören Sie auf mich anzuschnauzen!", schrie sie den Kerl an und kämpfte sich langsam aus dem Wagen. "Ich kann nichts für seinen Zustand. Oder vielleicht doch...der Schuss galt wohl eher mir...", sagte sie total wirr und stützte sich am Wagen ab. Das war eindeutig zu viel Aufregung in zu kurzer Zeit für sie. Schon am Bahnhof war sie kurz vorm Hyperventilieren gewesen und nun tat sie es fast schon wieder. Aber sie versuchte ihm zu folgen. "Bin ja schon unterwegs...", sagte sie mit kratziger Stimme. Sie war blass im Gesicht, kämpfte sich aber wenigstens noch irgendwie zur Tür, wo sie aber dann am Rahmen zusammensank. Ihr Herzschlag dröhnte in ihrem Kopf und ihr wurde wieder schwindelig. //Ganz ruhig, Amelie...// Doch da war es passiert. Ihr wurde schwarz vor Augen.
Dylan war bedient, diese Weib raubt ihm jetzt schon den nervt. Er legte Melvyn auf die Coutsh und eilte dann wieder zur Tür, wo sie zusammen gebrochen war. Sachte hob er sie hoch und trug sie nach oben, dort wandte er sich nach rechts. Am Ende des Ganges hatte er schon ein Zimmer für sie hergerichtet gehabt. Vorsichtig legte er sie dort aufs Bett und verliess dann das Zimmer. Nun musste er sich erstmal um Melvyn kümmern. Ihn brachte er in den linken Flügel. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Sicher er sollte sie beschützen, doch sollte er sich nicht umbringen. Nach einer knappen Stunde hatte er ihn versorgt. Er würde es schaffen, was ihn sehr erleichterte. Jetzt stand er unten in der Küche und machte was zu essen für sie alle, auch wenn er nicht wüsste, wann sie wieder wach werden würde. Das Kästchen hatte er neben das Bett auf die Komode gelegt. Als er die Suppe soweit fertig hatte, stellte er sich grübelnd mit einem Kaffee ans Fenster...
Amelie bekam überhaupt nichts mehr mit. Gute zwei Stunden war sie bewusstlos und als sie die Augen aufschlug, dachte sie erst, sie sei einfach zu Hause und alles wäre nur ein schlechter Traum gewesen - aber es war nicht so. Sie war in einem ihr fremden Haus. Sofort griff sie zu der Stelle, wo die Schatulle sein musste. Aber sie war dort nicht. Sie schreckte auf und entdeckte das Kästchen dann zum Glück. Amelie seufzte erleichtert auf. //Was ist mit dem Mann?// Sie stand auf. Ihr Schwindelgefühl war weg. Wahrscheinlich war es einfach zu viel gewesen, aber nun ging sie langsam zum Fenster, aus dem sie kurz raus sah. Sie erinnerte sich an ihre letzten Schritte, die sie getan hatte. //Ich will nach Hause...// Sie nahm die Schatulle und verließ das Zimmer. "Hallo?", rief sie zögernd in den Flur.
Melvyn lag wach auf dem Bett, als er plötzlich ihre Stimme hörte. "Was brüllt die den hier so rum" murmelte er und stand langsam auf. Er war etwas wackelig auf den Beinen, doch das würde bald vergehn. Dylan hatte ihn genäht und gut verbunden. Mit einer Hand griff er nach dem Hemd was auf dem Tisch lag und verliess dann den Raum. Auf dem Flur sah er sie stehn. "Warum zum Teufel brüllen sie so?" fragte er heisser, dabei schlüpfte er langsam in das Hemd, lies es aber offen. Auch Dylan hatte das geschrei gehört. Er stellte seine Tasse ab und deckte den Tisch. Ihr geschrei würde sogar Melvyn aus dem Bett holn. Dieser würde sie schon mit in die Küche führen, wobei man sich in dem Haus, auch wenn es riesig war nicht verlaufen konnte. Als er dies fertig hatte sezte er sich an den Tisch und wartete auf die beiden...
"Ich...hab doch gar nicht so geschrien...", sagte sie und betrachtete den Mann, der wieder relativ fit vor ihr stand. "Tut mir Leid, aber ich bin hier in einem Zimmer aufgewacht und weiß überhaupt nicht, wo ich jetzt hin soll...", fügte sie hinzu und sah ihn weiterhin an. "Danke, dass Sie mich gerettet haben..." //Habe ich geschrien? Irgendwie nicht...aber irgendwie bin ich hier nur von komischen Männern umgeben. Ich meine, wer ist denn hier schuld an der ganzen Misere...ich ja wohl eigentlich nicht...Männer! Werden sich nie ändern. Die sehen uns Frauen eh nur als Last. Wenn man auf die angewiesen ist, dann kann man sich nur selbst Leid tun!//
Melvyn grinste nun etwas und ging auf sie zu, blieb an der Treppe aber stehn. "Schon okay, und ich lebe ja noch" meinte er dann und wunk sie mit einer Hand zu sich. "Ich bin Melvyn.." stellte er sich dann vor "WIr sollten dem Duft der Suppe nach, dort ist Dylan bestimmt auch" fuhr er dann fort. Dann hielt er sich am Geländer fest und ging langsam die Treppe runter, sie würde schon folgen. An der Küchentür blieb er noch mal kurz stehn und atmete tief durch, dann betrat er selbige. Dylan sah ihn an und nickte. Kurz darauf trat auch die Frau ein, auch dieser nickte er kurz zu und wartete ab bis sie sich gesezt haben und sie ihre Fragen stellen würde...
Sie nickte leicht. "Ich bin Amelie, aber das scheinen Sie ja zu wissen...", erwiderte sie und folgte ihm - immer darauf bedacht neben ihm zu gehen, falls er wieder zusammenklappen sollte. Sie war ja kein Unmensch. Erst als sie den Geruch richtig wahrnahm, merkte sie, dass sie Hunger hatte. Seitdem sie unterwegs war, hatte sie kaum etwas gegessen und das war nun so einige Zeit. Wobei sie sich fragte, wie lange sie bewusstlos war. Sie trat nach Melvyn in die Küche und setzte sich zögernd auf den Stuhl. "Ich denke mal, dass das hier für Sie bestimmt war...", sagte sie an Dylan gewandt und versuchte nicht gereizt zu klingen. Sie schob ihm die Schatulle zu. //Ich verzieh mich gleich schnell. Je schneller ich zu Hause bin, desto besser ist das für mich...noch so eine Aktion überleb ich garantiert nicht...// Sie hatte gar nicht vor so viel zu fragen. Eigentlich wollte sie einfach nur weg.
Melvyn aß etwas Suppe und sah dabei von ihr zu Dylan. Das würde was geben, er wusste wie Dylan zu Frauen stand. Für ihn bedeuteten sie meist nur Ãrger. Dylan nahm die Schatulle, öffnete sie und bewunderte das Medalion. "Das wir alle wegen sowas..." er verstummt und klappte sie wieder zu. Sein Blick wanderte zu Amilie "So einfach ist das nicht" fing er an, dabei schob er ihr die Schatulle wieder zu. "Sie müssen sie noch nach Schottland bringen, erst dort kann ich sie an mich nehmen" erklärte er und hoffte innerlich, das sie jetzt hier kein Aufstand proben würde. Nun sah auch Melvyn ihn fragend an, den auch er hatte gedacht, das sie nun wieder gehn konnte. "Warum..." weiter kam er nicht, den Dylan brachte ihn mit einem Blick zum schweigen und sah dann wieder zu Amilie. Was würde sie sagen, oder wie würde sie reagieren. Ihm war es auch nicht genehm, doch noch konnte er das Schmuckstück nicht an sich nehmen...
Amelie stockte bei seinen ersten Worten, doch war ihr das schnell egal. Es ging sie auch nichts an, schließlich wollte sie einfach nur nach Hause. Dann fiel ihr jedoch fast die Kinnlade runter. "Oh nein, das können Sie vergessen! Ich will mit diesem dämlichen Ding nichts mehr zu tun haben!" Auch Melvyn schien das nicht zu verstehen, verstummte aber schnell wieder. //Was soll das hier? Als wenn es nicht reichen würde, dass ich fast erschossen worden wäre wegen dem Teil und dann noch wer anders getroffen wurde....// Die Suppe ließ sie erstmal unberührt stehen. Am liebsten wollte sie einfach wieder aufstehen und verschwinden. "Ich sollte die Schatulle nur hierher bringen und das habe ich getan! Und nun würde ich gerne zurückfahren..." Sie zückte ihr Handy und wollte ein Taxi rufen. Denn kutschieren lassen, würde sie sich von diesen komischen Typen garantiert nicht.
Er nahm ihr das Handy aus der Hand "Sie sollten es gar nicht überbringen, sondern ihr Kollege" fuhr er Amilie an "Ich kann es noch nicht an mich nehmen, dafür muss ich mich erst einer Prüfung unterziehn" erklärte er dann etwas ruhiger. "davon hast du nie was gesagt!" erfuhr es Melvyn. Dieser konnte nun nicht mehr an sich halten. Dylan sah ihn an "Das habe ich selber erst gestern rausgefunden" meinte er dann. "Ohhh..." war alles was Melvyn darauf erwiederte, danach aß er schweigend seine Suppe weiter. Dylan sah Amilie wieder an "Sie sollten etwas essen, damit sie zu kräften kommen. Wir haben eine lange Reise vor uns und sie wird weder leicht noch ungefährlich. Doch gebe ich ihnen mein Wort, das ihnen nichts passiert" sagte er dann ruhig und versuchte zu lächeln. Seine dunklen Augen fixierten sie, wie würde sie nun reagieren?